Schon als Kind träumte ich davon, mal ein eigenes Segel­boot zu haben: Mit ge­reff­ten Segeln auf der Nord­see vor Cux­haven! Ok, es ist nur ein Spiel­zeug­boot - aber immer­hin kreuzt es auf der Nord­see (im Watten­meer bei Sahlen­burg).

Etwas später kaufte ich mir dann Kanu und Zelt. Damit konnte man schon mal richtig "auf Tour" gehen: am liebsten in der abgeschiedenen Wildnis Skandi­naviens.

Außerdem standen uns in der Kanu­sport­gruppe Fuhls­bütteler Schulen weitere Paddel­boote vom Kajak bis zum Zehn­mann-Kanu zur Ver­fügung, mit denen wir an den Wochen­enden loszogen.

Nachdem wir den sehr abge­schiedenen skandi­navischen Rogen-See mit dem Boot kennen­gelernt hatten fragten wir uns, wie er wohl im Winter aus­sehen mag. Eine Straße führt dort nicht hin - die Boote mussten wir kilo­meter­weit durch einen Wald schlep­pen.
Mit Langlauf-Ski lassen sich diese Seen aber recht gut er­reichen. Nur mit dem Zelten ist es in dieser Jahres­zeit so eine Sache...

Durch einige Winter­lager-Über­führungs­fahrten mit dem Segel­boot meines Onkels wurde ich daran er­innert, das eigent­liche Ziel "Segeln" nicht aus den Augen zu ver­lieren. Die erste Ge­legen­heit zu einem richtigen Urlaubs-Segeltörn bot sich dann mit dem Kiel­zug­vogel meines Freundes: Den haben wir bis an's Mittel­meer ge­bracht und sind von Saint-Tropez bis Cannes gesegelt.
Neben den Nobel­yachten der Super­reichen wirkte unser Boot so klein und verloren, dass in den großen Häfen niemand auf die Idee kam, bei uns Hafen­gebühr zu kas­sieren.

Nach dieser ersten Segel­tour las ich vermehrt die Klein­anzeigen und fand schließ­lich ein Boot, das nicht viel Budget aber dafür viel Zeit er­forderte:
Einen hübschen kleinen Spitz­gatter Baujahr 1935. Wer schon mal einen ge­klinkerten Rumpf abge­schlif­fen hat weiß, wovon ich rede. Jede Planke muss einzeln be­arbeitet werden und ist die alte Farbe ab, sieht man, wo das Holz morsch ist und dringend erneuert werden muss. 2 Wochen Arbeit im Früh­jahr war also die Regel. Aber die Sommer waren dann toll...

Nach dem Verkauf des Spitz­gatters gab es dann ein paar Jahre Segel­pause. Haus­bau und Kinder bildeten jetzt den Lebens­mittel­punkt.
Da wir aber nicht allzu lange auf's Segeln ver­zichten wollten, kauften wir einen ge­brauchten Kiel­zug­vogel. Der wurde dann auf einem Trailer mit in den Sommer­urlaub ge­nom­men und ist auf diese Weise ganz schön weit rum­ge­kommen: Stock­holmer Schären und Sardinien zählt seglerisch zum Aller­feinsten. Den Rest des Jahres zierte das Boot den Garten hinterm Haus.

Nach und nach kamen dann weitere Boote hinzu: Für's sport­liche Segeln wurde der Laser meines Schwieger­vaters ausge­liehen und die Kinder bekamen den Opti namens "O'je". Ich selbst fuhr den Kiel­zug­vogel als Be­gleit­fahr­zeug - alles andere ist mir per­sönlich zu kippelig ;-)

> zu den Fotoalben


Nach diesen Erfahrungen fühlten wir uns 2010 reif für eine sportliche Segelyacht.